Volkswagen
Montage eines E-Golfs in der Gläsernen Manufaktur in Dresden. Foto: Von Rainerhaufe - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0.

Krise bei Volkswagen: Warum Sachsen unter die Räder kommt

Werke in Chemnitz und Zwickau akut von Schließung bedroht.

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Schock-Nachricht aus Wolfsburg: Nach Angaben von Betriebsratschefin Daniela Cavallo will der Volkswagen-Konzern mindestens drei der zehn Werke in Deutschland schließen. In allen VW-Werken soll die Belegschaft empfindlich geschrumpft werden.

Cavallo äußerte zu den Schließungsplänen von Volkswagen:

„Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher. Niemand von uns hier kann sich noch sicher fühlen. Das ist der Plan des größten deutschen Industriekonzerns, in seiner Heimat Deutschland den Ausverkauf zu starten. Es ist das feste Vorhaben, die Standortregionen ausbluten zu lassen. Und es ist die klare Absicht, zehntausende Volkswagen-Beschäftigte in die Massenarbeitslosigkeit zu schicken.“

Gut gebrüllt! Allerdings wählt der geneigte Gewerkschafter regelmäßig links. Und die politische Linke hat es in Deutschland tatsächlich fertiggebracht, eine politische Agenda durchzusetzen, bei der der Klimapolitik höchste Priorität eingeräumt wird. Der Preis dafür ist der ökonomische Selbstmord Deutschlands, aber für die Grünen zählt eben nur noch die CO2-Bilanz und sonst nichts. Die Politik hat also geliefert wie bestellt, das sollte gerade die Gewerkschafterin Daniella Cavallo nicht unterschlagen.

Zittern in Chemnitz

Ab 2025 dürfen Neuwagen im Schnitt wieder deutlich weniger CO2 ausstoßen. Die neuen Vorgaben fallen ausgerechnet in eine Phase, in der sich E-Autos kaum verkaufen. Der politisch motivierte Kmpf gegen die individuelle Mobilität trägt also reichlich Früchte. Erstaunlich nur, dass die Deutschen die Parteien, von denen sie dann ans Messer geliefert werden, immer noch in so großer Zahl wählen.

Sachsen dürfte ganz besonders vom VW-Kahlschlag betroffen sein. Hier liegen drei der zehn VW-Werke, nämlich in Zwickau, Chemnitz und Dresden. Das Motorenwerk in Chemnitz steht laut Auffassung vieler Beobachter weit oben auf der Schließungsliste. Hier werden nur Verbrennermotoren gebaut, die aus politischen Gründen aber nicht mehr erwünscht sind. Bisher hat Volkswagen in Aussicht gestellt, dort zukünftig Komponenten für das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen zu fertigen. Für die Erhaltung der 1.900 Arbeitsplätze in Chemnitz dürfte das aber bei weitem nicht reichen. Business Punk-Redakteur Oliver Stock setzte das VW-Werk in Chemnitz deshalb schon im September dieses Jahres auf die Liste der drei am stärksten gefährdeten Werke in Deutschland.

Volkswagen Zwickau
Das waren noch Zeiten: Bundeskanzler Helmut Kohl am 26. September 1990 bei der Grundsteinlegung für das VW-Werk in Zwickau-Mosel. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1990-0926-033 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de.

In Dresden wurde 2002 die Gläserne Manufaktur eröffnet, die direkt an den Großen Garten grenzt. Das Werk zählte zu den Lieblingsprojekten des Konzernpatriarchen Ferdinand Piech. Dort wurden erst das Luxusmodell Phaeton, dann der e-Golf und schließlich seit 2021 der vollelektrische ID3 gebaut. Das Werk dient aber nicht nur der Produktion, sondern auch der Repräsentation. Kunden und Besucher sollen die Fertigung ihres Fahrzeugs hautnah im Werk erleben können. Ob mitten in der tiefen VW-Krise für solche repräsentativen Ausgaben noch Geld übrig ist, muss die Zukunft zeigen.

Zwickau: Chancenlos gegen Emden?

Bleibt noch das große VW-Werk in Zwickau, das 1990 gegründet wurde und die Keimzelle von Volkswagen in Sachsen bildet. Mit der Gründung der Horch- und Audi-Werke in den Jahren 1904 beziehungsweise 1909 wurde Zwickau schon lange zuvor zur Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Das VW-Werk in Zwickau wurde lange über den grünen Klee gelobt, weil hier schon 2020 auf die ausschließliche Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt und Zwickau manchmal als leistungsfähigstes E-Auto-Werk Europas bezeichnet wurde. Angesichts der tiefen Krise der E-Mobilität und der scharfen chinesischen Konkurrenz ist aus dem Bonus jedoch ein Malus geworden. Bedroht ist der Standort Zwickau mittlerweile vor allem deshalb, weil er in direkter Konkurrenz zum VW-Werk Emden steht, das ebenfalls auf die ausschließliche Produktion von E-Autos umgestellt wurde.

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Das 1964 gegründete Volkswagen-Werk in Emden, in dem früher die Traditionsmodelle Käfer und Passat hergestellt wurden und das über eine für den Konzern enorm wichtige Hafenanbindung verfügt, gilt innerhalb des Konzernverbunds als gesetzt und unantastbar und wurde bis in die jüngste Vergangenheit mit Milliardeninvestitionen bedacht. Das glatte Gegenteil ist in Zwickau der Fall. Hier war zuletzt nur noch eine einzige neu zu besetzende Stelle ausgeschrieben, nämlich die des Betriebsarztes, was alles andere als ein gutes Zeichen ist.

Die VW-Beschäftigten im Freistaat dürften im Zuge der Umstrukturierung des Konzerns also im wahrsten Sinne des Wortes massiv unter die Räder kommen. Der schon erwähnte Auto-Analyst Oliver Stock verortet zwei der drei am stärksten von einer Schließung bedrohten VW-Werke in Sachsen, nämlich in Chemnitz und in Zwickau. Dann würde von der einstigen VW-Herrlichkeit im Freistaat gerade noch die Gläserne Manufaktur in Dresden übrig bleiben, die allerdings auch nur 400 Beschäftigten einen Arbeitsplatz bietet.

Keine politische Unterstützung

Die sächsischen Werke haben außerdem lange nicht die starke politische Unterstützung wie die VW-Werke im Stammland Niedersachsen. Am Ende ist es doch immer wieder das gleiche Spiel. Die Entscheidungen über Arbeitsplätze und Investitionen werden in westdeutschen Konzernzentralen getroffen und fallen deshalb regelmäßig zuungunsten der mitteldeutschen Standorte aus. Jetzt heißt es, möglichst rasch politischen Widerstand gegen den geplanten Job-Kahlschlag zu organisieren. Die FREIEN SACHSEN stehen dabei bedingungslos hinter den hier beschäftigten VW-Arbeitnehmern.

■ Arne Schimmer

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