In der aktuellen Ausgabe des AUFGEWACHT-Magazins mit dem Titel „Endkampf im Nahen Osten: Droht der Dritte Weltkrieg?“ legen wir den Finger in die Wunde und machen deutlich, aus welcher Richtung die Gefahr droht. Das Heft können Sie HIER bestellen.
Es ist der schwerste Rückschlag, den es für Syrien in den letzten Jahren gegeben hat: Immer weiter stürmen die islamistischen Milizen, insbesondere die Gruppe „Hayat Tahrir al-Sham (HTS)“ Richtung Aleppo vor, konnten in der gesamten Provinz Idlib große Geländegewinne erzielen. Auch Teile der wichtigen Straße M5 befinden sich mittlerweile unter Kontrolle der Islamisten. Parallel werden mit Drohnen Flugblätter über Aleppo abgeworfen, die Kämpfer der Regierungstruppen auffordern, sich zu ergeben und im Gegenzug Straffreiheit zusichern.
Ohne Rücksicht aufs eigene Leben
Auffallend: Während die syrischen Soldaten in schlechter Verfassung zu sein scheinen, rücken die Islamisten von HTS im rasenden Tempo vor – schon zu Zeiten des „Islamischen Staates (IS)“ hatten islamistische Gruppen durch ihren Fanatismus große Erfolge erzielen können, da sie, ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben, vorstürmten, während bei den schlecht ausgebildeten Regierungseinheiten oft Panik einsetzt. Schon der IS konnte nur durch den massiven Einsatz russischer Soldaten, insbesondere der Gruppe Wagner, aber auch der Luftwaffe, zurückgedrängt werden. Genau das wird jetzt zum Problem.
Der russische Militärkanal „rybar“ macht die schwache Personalausstattung in Syrien für das militärische Desaster, was sich derzeit abspielt, verantwortlich, da fähige russische Offiziere und Generäle überwiegend in der Ukraine eingesetzt werden. In Syrien würden demnach kampffähige (russische) Einheiten fehlen, denn auf die militärischen Fähigkeiten syrischer Truppen ist wenig Verlass. So würde Nord-Syrien derzeit faktisch auf einem Silbertablett an Islamisten übergeben, schlussfolgert „rybar“.
Syrien erlebt empfindlichen Rückschlag
Tatsächlich erlebt Syrien nach Jahren kontinuierlicher Stabilisierung, in denen es nur noch wenige Kämpfe und kaum noch Verschiebungen der Konfliktlinien gegeben hat, einen empfindlichen Rückschlag. Das Ziel von Präsident Bashar al-Assad, die Kontrolle über das gesamte Landesgebiet (oder zumindest die nicht von kurdischen YPG-Einheiten gehaltenen Gebiete) wiederzuerlangen, rückt in weite Ferne, vielmehr ist ein neuer Großangriff auf Aleppo zu befürchten, wenn nicht bereits im Gange. Der Übergang vom Libanon-Krieg in eine neue Phase der Kämpfe in Syrien ist dabei fließend. Die Auswirkungen dürften wir auch in Deutschland spüren – nachdem zwischenzeitlich sogar Libanesen nach Syrien geflohen sind, dürfte eine neue Fluchtwelle aus den syrischen Grenzgebieten zur Türkei bevorstehen und auch deutsche Verwaltungsgerichte dürften neue Munition finden, mit denen sie die Abschiebung syrischer Asylbewerber ablehnen können, wenn die Kampfhandlungen weiter zunehmen.
Übrigens: Während russische Soldaten Syrien vor islamistischen Terroristen verteidigen, lehnt die deutsche Regierung weiterhin diplomatische Beziehungen zur syrischen Regierung unter Bashar al-Assad ab. Und deutsche Medien lassen – mal mehr, mal weniger heimlich – Sympathien für die „Aufständischen“ durchblicken, womit islamistische Terroristen der HTS, überwiegend aus der Al-Nusra-Front hervorgegangen, gemeint sind.
■ Michael Brück
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