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Buchrezension: Schlichte neue Welt

„Marla – die Wunderheilerin“: ein Abenteuerroman über den Ökosozialismus

„Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir die Werke der Science-Fiction-Literatur in die Abteilung für aktuelles Zeitgeschehen verlegt haben.“ Was vor einigen Jahren ein pfiffiger Buchhändler in Leipzig in sein Schaufenster gestellt hat, kann heute jeder kritische Schriftsteller bestätigen: Er muss nur einige Striche an der Schilderung der Gegenwart ändern, um eine schauerliche Dystopie zu entwerfen, die früher als aberwitzig gegolten hätte. Der unter dem Künstlernamen Sascha von Aichfriede schreibende Autor versetzt den Leser in die Welt der vollendeten linken Ökodiktatur der Klimaretter. Doch eine junge Frau bringt das System mit ihrer Rebellion ins Wanken…

Der Roman „Marla – die Wunderheilerin“ spielt nach „dem großen Krieg, in einer nicht mehr so fernen Zukunft“, in der ein Weltsystem etabliert wurde, das die Forderungen der Georgia Guidestones umsetzt. Es gibt keine Nationen mehr und offensichtlich nur noch 500 Millionen Menschen, unter denen keine Weißen zu finden sind. Die verbliebene Menschheit ist in drei Funktionsebenen aufgeteilt: Das Leben in der ersten Ebene entspricht ungefähr dem Lebensstandard der Bauern des Mittelalters mit einer Lebenserwartung von 40 Jahren. Die Funktionselite bildet die zweite Entwicklungsebene – den kleinen Prozentsatz der Städter. Da die Städter familien- und möglichst kinderlos bleiben, bestehen Aufstiegschancen für besonders Befähigte aus der ersten Ebene. Die oberste Ebene ist die extrem kleine und abgekapselte Gruppe der Klimaretter. Sie darf alles, was den anderen verwehrt ist, also Fleisch essen und „Eisenvögel“ fliegen. Es herrscht eine rigorose Justiz, die Klimasünder verurteilt, wobei sich die Urteile immer gleichen – „lebenslänglich“. Die Angst vor dem Klimafegefeuer macht die Menschen gefügig.

Die Landbewohner sind in Kommunen für die weibliche und in Kasernen für die männliche Bevölkerung aufgeteilt. Ab und zu werden Paarungsfeste durchgeführt. In der Kommune 38-32-112 wächst ein junges, kluges Mädchen namens Marla heran. Es wird von der Medizinfrau als ihre Nachfolgerin auserkoren. Marlas wacher Geist hinterfragt das System. Durch die Vermittlung von Mit-Zweiflern gerät sie in die „verbotene Zone“, in der sich Abtrünnige eingerichtet haben. Da diese mit einem Angriff der Klimaretter-Armee rechnen, ergreifen sie die militärische Initiative. Es gelingt den Aufständischen unter der Führung des „Generals“ und der Galionsfigur Marla, auf friedliche Weise immer mehr Kommunen und Kasernen für sich zu gewinnen und sie zur Entscheidungsschlacht vorzubereiten, die im Roman aber nicht mehr geschildert wird.

Die Beschreibung des schlichten Lebens der Kommunarden hinterlässt einen gemischten Eindruck: Einerseits ist der bedauerliche Rückfall in rudimentär entwickelte Verhältnisse zu spüren sowie die Naivität der Bewohner, deren Horizont mit der Nachbarkommune und der Nachbarkaserne endet, andererseits kann man sich als Leser nicht des Gedankens erwehren, dass das Leben gar nicht mal so schlimm ist. Offenbar hatten die Schädigungen, denen die Menschen in den 2020er Jahren ausgesetzt waren, für ihre Nachkommen keine irreversiblen Folgen. Ist es gar die Rückkehr zur Natur, zu den elementaren Überlebensfragen, wodurch sich die Masse gesundheitlich über Wasser hält? Und die totale Abwesenheit digitaler Endgeräte? Die Menschen sind überwiegend nett zueinander. Sie pflegen ein intensives Gemeinschaftsleben. Eindeutig wird nicht geklärt, von wem sie abstammen. Es sind auf jeden Fall Menschen mit dunklerem Teint – also Verkörperungen des Coudenhove-Kalergi-Ideals der Rassenmischung. Die Untergruppen im Klimasystem tragen putzige Tiernamen.

Die Sprache des Romans ist angenehm korrekt und stressfrei. Die Erzählung ist gewaltszenenfrei. Das härteste Wort ist „Schwachsinn“ und wird zwei Mal vom Erzähler geäußert, der eine Mischposition aus der Sicht der Protagonistin und eines heutigen kritischen Beobachters vertritt. Das erleichtert die Identifikation mit den positiven Helden, auch wenn sie nicht richtig passt aus der Sicht eines Erzählers, der ja aus der Zukunft berichtet. Der Autor verzichtet auf Verfremdung auf der Erzählerebene. Die wohltemperierte Sprache und die edlen Absichten der Protagonistin und ihrer Mitstreiter, die Gruppe der „Leuchtkäfer“ aus der verbotenen Zone, machen den Roman besonders für Heranwachsende geeignet. Schnörkellos wird im Sprechen und Handeln der Spannungsbogen abgearbeitet. Der Roman hat die Qualität eines Abenteuer- und Entwicklungsromans für Jugendliche. Marla findet dank des Umgangs mit den schlauen Leuchtkäfern zu einer immer reicheren Ausdrucksweise, sie versteht mehr und mehr die bildhaften Redewendungen und unterstreicht damit ihre Ausnahmerolle als Wunderheilerin und Anführerin der Rebellion. Für den jugendlichen Leser ist dies eine schöne Übung, seine real existierende Welt mit dieser Dystopie abzugleichen, Verrücktes von Normalem zu unterscheiden und nicht zuletzt die Bedrohung durch die scheinbar so lächerlich und harmlos daherkommenden Gender- und Klimadogmen zu erkennen.

Aus dieser Perspektive ist es verzeihlich, dass der Autor den Fokus auf die Klimadiktatur gelegt hat und alle anderen Katastrophenszenarien, die die Menschheit derzeit belasten, ausblendet. Nicht schlüssig hergeleitet wird, wie es die offenbar genauso weltfremden Nachfolger der heutigen Klimaretter von der clownesken Erfüllungsfunktion für das WEF und Co. in die höchsten Machtgefilde geschafft haben. Ihr System wird als bürokratisch und schwerfällig beschrieben, also dem einstigen real existierenden Sozialismus ähnlich, was die Aufständischen zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die ganze heutige Aufregung zum Beispiel um das Geoengineering ist also übertrieben? Der US-Umweltschützer Dane Wigington sagte Anfang Juli 2023: „Wir alle haben extrem hohe Werte an Verunreinigungen in uns, die Geoengineeringwatch.org mit Haaren, Blut und Urin untersucht hat und die mit diesen Metallen, die sie in den Himmel sprühen, vollgepackt sind. Dies ist ein Kampf um das Leben, genau hier und genau jetzt. Alle anderen Sorgen und Probleme sind stumm, wenn wir uns nicht damit befassen. Die Elite hat gesagt, sie wolle die Weltbevölkerung auf 500 Millionen Menschen reduzieren. Das bedeutet, dass 7,5 Milliarden verschwinden müssen.“ In der Mitte des Romans wird ein gefundenes Fragment eines Augenzeugenberichts aus den 2030er Jahren verlesen, das aber nicht von einem Ende des Geoengineerings spricht. Wigington warnt vor einer irreversiblen Entgleisung der Entwicklung, vor allem im Hinblick auf die Zerstörung der Ozonschicht.

Auch die ganze Aufregung in Sachen Künstliche Intelligenz, Nanopartikel und mRNA hat sich offenbar mit dem technologischen Absturz erledigt. Nur die Atombombe ist noch im Besitz der Herrscherschicht und die Drohnen-Technik wird zu Überwachungszwecken rege benutzt.

Der Augenzeugenbericht stammt von einem Grünen, der spät aufwachte, als schon Bürgerkrieg herrschte. Der Eintrag vom April 2037 lautet: „Die UN-Soldaten und die Grüne Armee wüten überall heftig. Wer auch nur biodeutsch aussieht, wird angepöbelt. Überall übernehmen Klimaräte das Kommando. Aber aus Berlin müssen bald alle raus, weil im Süden und Osten die Reaktion aufmarschiert. Viele sind in den Süden geflüchtet, vor allem die mit deutschem Namen und Aussehen. Das ist kein Klimakrieg, sondern ein Rassenkrieg.“

Dem Roman folgen erläuternde Anhänge und ein Nachwort. Dort ergänzt der Autor: „Das Handeln der globalistischen Regime, die die westliche Welt momentan beherrschen, ist absolut rassistisch.“ Denn es ginge ihnen um die Auslöschung der Rassenvielfalt. Der erwachte Grüne denkt darüber nach, wer hinter dieser Weltordnung steht: „…im Hintergrund Multimilliardäre, die die Strippen ziehen. Diese Idee von der NWO ist keine Organisation, sondern eine Idee. Man muss keine Abstammung und keine formale Mitgliedschaft haben, um ein Teil dieser Idee zu werden. Ihre Idee ist die Weltplutokratie, eine von einer kleinen Elite gesteuerten Weltmasse. Sie hat keine eingetragenen Vereine und keine Protokolle, die jeder nachlesen könnte.“ Dieses „keine Abstammung“ und „keine Protokolle“ ist ein kluger Schachzug des Autors, um dem Leser (und dem Zensor) unnötige Ablenkung mit problematischen Verschwörungstheorien zu ersparen.

Je näher die Entscheidungsschlacht kommt, desto mehr bedrängen realpolitische Fragen die Aufständischen. Welche Ordnung will man nach dem Zusammenbruch der Klimarettertyrannei aufbauen? Es wird vor allem auf die selbsterklärenden Ideale der Freiheit und des Privateigentums verwiesen sowie auf die „weiße Wissenstradition“, die nun wiederentdeckt wird. Die Gemüter sind noch sehr erhitzt von der Empörung über das Betrugssystem der Ökosozialisten. Marla wusste eines „sicher: in die Knechtschaft der Klimaretter wollte sie nicht wieder zurück. In dieser Beziehung war auch sie zum Äußersten bereit.“ Was wie eine klassische Durchhalteparole im Partisanenkampf klingt, erhält eine bedenkliche Note aus dem Kontext. Marla äußert dies im Zusammenhang mit dem Nachbau der Atombombe: „Marla begriff immer mehr, wie sehr man von der harten Realität eingeholt wurde und wie ihre Zwänge Ideale überholten: gestern noch eine Heilige, eine Wunderheilerin, heute musste sie schon den Bau einer gewaltigen Bombe befehlen. Es war leicht, fromme Reden über Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu schwingen, aber sobald man in der Verantwortung war, musste man die Realitäten anerkennen.“

Tönten die Grünen bei ihrem Wandel von einer Friedens- zur Kriegspartei nicht ähnlich? Ist das nicht eine (vom Autor wohl ungewollte) Warnung, dass auch die Freiheitsbewegungen wieder in das pyramidale Machtschema fallen werden, solange nicht ein tiefer Bewusstseinswandel beziehungsweise eine Bewusstseinsbereicherung stattfindet? Israels Samson-Doktrin lässt hier ebenfalls grüßen – wenn wir untergehen, dann soll es auch keine Welt mehr geben!

Die Renaissance der weißen Welt aus mittelalterlichen Zuständen heraus hätte im Roman mit dem Gesellschaftsmodell der Huldschaft angereichert werden können, das den Widerstreit zwischen Willkürherrschaft und Freiheit so auflöst, dass ein gegenseitiges Dienen in Freiwilligkeit und Anerkenntnis der Ungleichheit angestrebt wird. Wie der Landarzt Dr. Henning Fikentscher in seiner Schrift „Die Huld – ein vergessenes Band menschlicher Gemeinschaft“ ausführt, war dieses Modell schon bei den Germanen sehr beliebt und erfolgreich. „Der Huldgedanke ist meines Erachtens das erprobte Band, das alle ehrbaren, seelisch gesunden Menschen der Völkergemeinschaft zum Aufbau einer pflegsamen Ordnung zusammenschließen kann, um das gestörte Gleichgewicht des Lebens unserer Erde wieder herzustellen.“ Die Voraussetzung der seelischen Gesundheit scheint bei den Bewohnern der im Roman geschilderten Zukunftswelt gegeben zu sein, zumindest auf der dritten Entwicklungsebene. Somit hätte sich das Bemühen der Ökotyrannen, über gezielte Mangelwirtschaft die Massen gefügig und erpressbar zu halten, gegen sie selbst gekehrt.

Unabhängig von diesen Fragen nach der Plausibilität der „Marla“-Geschichte ist das Werk ein Bildungs- und Erziehungsroman, der die wesentlichen Lebens- und Überlebenswerte an die jungen Leute weitergibt, um sie für eine Parallelwelt neben der immer weiter voranschreitenden totalen Diktatur vorzubereiten.

Für die zweite Auflage könnte die Zerstörung der Georgia Guidestones am 6. und 7. Juli 2022 vermittels einer kleinen Verschwörungstheorie eingeflochten werden. Zu Beginn der Erzählung wird berichtet, wie die Bruchstücke des Monuments zum Klimarat in der Stadt 01-01, die einst New York hieß, gebracht wurden. Allerdings wurden drei Gebote unterschlagen, die unter anderem zu „Wahrheit, Schönheit und Liebe“ ermahnten. Diese Sieben Gebote erinnern an die Sieben Gebote in der „Farm der Tiere“ von George Orwell. Im Zuge der voranschreitenden Verdummung wurden sie auf ein Gebot eingedampft: „Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht!“. Dasselbe passiert in der Klimadiktatur: Nicht-Weiße gut, Weiße schlecht. Im Nachwort heißt es: „Doch selbst wenn die linken Bilderstürmer und Kulturrevolutionäre erfolgreich sein sollten, dürfen diese sich eines gewiss sein: alles, was sie hassen, wird wiederkommen; es wird alles wiederentdeckt werden, so wie das Spätmittelalter die Antike oder die Deutschen im neunzehnten Jahrhundert das Germanentum wiederentdeckten. Daher ist das Szenario in „Marla, die Wunderheilerin“ absolut denkbar (….) Aber besser, als sich an die weiße Hochkultur zu erinnern, ist, sie zu verteidigen.“   

■ Jochen Stappenbeck

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