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Die phantastische Welt der Heilpflanzen: Die Gemeine Ochsenzunge

Was die alten Römer schon zum Schminken nutzten.

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Die Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis) ist ein Raublattgewächs, das sich in naturnahen Gärten oder wild auf Kiesflächen und an sonnigen Waldrändern findet. Als Nutz- und Heilpflanze hat sich die Ochsenzunge seit dem Altertum in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas verbreitet. Heutzutage ist ihre Verwendung zu Heilzwecken wegen der Giftigkeit einiger Pflanzenteile weitgehend außer Gebrauch geraten.

Ines Schreiber

Steckbrief

Die Gemeine Ochsenzunge ist eine zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 100 Zentimetern erreicht. Ihre von schwarzen, faltigen Ringen bekleidete Pfahlwurzel reicht ebenso weit in die Tiefe. Die Sprossachse ist frisch- bis bläulichgrün und dicht mit abstehenden Haaren besetzt. Gleiches gilt für die Blätter, die in lanzettlicher Form und bis zu 20 Zentimeter lang wachsen und mit ihrer rauen Behaarung ein wenig an »Ochsenzungen« erinnern. Die miteinander verwachsenen Blütenblätter leuchten im Aufblühen karminrot auf und verfärben sich mit der Zeit dunkelblau bis violett.

Ines Schreiber; Foto: privat

Verwendung

Die Gemeine Ochsenzunge schmückt nicht nur naturnahe Gärten, sie bietet mit ihren Blüten auch reichlich Nahrung für Schmetterlinge, Wildbienen und Hummeln. Ihre Blätter dienen als Futterquellen für die Raupen mancher Eulenfalter.

Früher wurden die jungen Blätter ähnlich wie Borretsch als Gemüse angebaut und wie Spinat oder Salat verwendet. Wie der griechische Arzt Galenos (Leibarzt des römischen Kaisers Marc Aurel) berichtet, wurden die Wurzelextrakte bei den Römern als Rohstoff zum Färben von Kosmetika wie Pomaden oder Schminken eingesetzt. Aber wer will heute schon wie ein »alter Römer« aussehen!

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Heilpflanze

Die Ochsenzunge wurde bereits von Dioskurides und Plinius als Heilpflanze beschrieben. In Kräuterbüchern des 16. und 17. Jahrhunderts hatte sie ebenfalls Eingang gefunden. Man empfahl sie damals als Mittel gegen Herzbeschwerden, Fieber, Schlangenbisse und entzündete Augen.

Das frische Kraut wurde für Breiumschläge bei stumpfen Verletzungen genutzt. Innerlich wurde Tee zur Auswurfförderung bei Erkältungskrankheiten und bei Harnwegsleiden eingesetzt. Ochsenzunge wirkt zudem abführend, blutreinigend und harn- und schweißtreibend.

Neben Schleim- und Gerbstoffen, Cholin und Allantoin sind vor allem in den Blättern und Wurzeln giftige Alkaloide wie das Lycopsamin enthalten. Sie stehen im Verdacht, leberschädigend zu wirken, weshalb heute vor einer Eigenanwendung abgeraten wird.

Die Blüten gelten als unbedenklich, ihnen wird eine beruhigende und aufmunternde Wirkung zugeschrieben. Sie können zur Dekoration von Speisen oder als Zutat von Tees gegen Erkältung, Fieber und Bronchitis angewendet werden.

Vereinzelt finden sich Meldungen, dass die Ochsenzunge zukünftig Bedeutung erlangen könnte, da sie zur Krampfaderbehandlung getestet wird. Über Ergebnisse ist derzeit noch nichts bekannt. Man wird sehen.

Ines Schreiber

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