BRD-Diktatur: Gesichert linksextrem! Dieses Heft könnte brandaktueller kaum sein. In dem Heft finden sich Artikel zum Verbot des „Königreich Deutschland“ (KRD), zur Verfassungsschutz-Beobachtung der AfD sowie Interviews mit dem COMPACT-TV-Chef Paul Klemm und dem Bayernpartei-Ehrenvorsitzenden Andreas Settele. HIER bestellen!
Die Debatte um die Neupositionierung des AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah in migrationspolitischen Fragen erreicht nun auch die „Welt“ und damit das Flaggschiff des bürgerlichen Journalismus in Deutschland. Worum geht es? Der AfD-Politiker aus Sachsen, der mittlerweile vom Europaparlament in den Bundestag gewechselt ist und der früher zu den prominentesten Vertretern des Fundi-Flügels in der AfD zählte, hat eine plötzliche 180-Grad-Wende in ausländerpolitischen Fragen hingelegt. Früher setze er sich für Remigration ein, nun plädiert er plötzlich dafür, die Macht des Faktischen anzuerkennen und ein aus verschiedenen ethnischen und kulturellen Parallelgesellschaften bestehendes Deutschland als Zukunftsvision für das Land zu akzeptieren.
Das greift nun der „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt in einem jüngst unter dem Titel „Die Differenzierung der Rechten“ erschienenen Meinungsbeitrag auf. Poschardt sieht in dem in der AfD ausgebrochenen Streit einen Hebel, um die AfD zu spalten und ihren koalitionswilligen Flügel in das bürgerliche Lager hinüberzuziehen. Der gebürtige Nürnberger, der von 2016 bis 2024 Chefredakteur der Mediengruppe WeltN24 war, macht immer wieder mit stilistisch brillanten Texten auf sich aufmerksam, in denen er die Folgen der linken Diskurshegemonie in Deutschland aufzeigt.

Poschardt geht es dabei allerdings perspektivisch darum, dem bürgerlichen Spektrum – also den Unionsparteien und der FDP – in Deutschland wieder zur Mehrheitsfähigkeit zu verhelfen. Mittlerweile hat er erkannt, dass die „Brandmauer“ der Unionsparteien zur AfD dabei das größte Hindernis darstellt.
„Macchiavellistisch-liberaler Move“
Was liegt da also näher, als der Gedanke, den bürgerlich-konservativen Flügel aus der AfD herauszubrechen und diesen dann zum Koalitionspartner der Union zu machen? Die Krah-Debatte kommt Poschardt da natürlich gelegen.
So stellt der „Welt“-Journalist in seinem Text fest:
„Will die Union nicht auf ewig durch die ,Brandmauerʽ an linke Parteien wie die SPD und die Grünen gekettet werden, sollte sie zumindest in ein Gespräch mit jenen eintreten, die als gemäßigte Teile der AfD die Kritik der Bürgerlichen an der AfD teilen. Das hat noch nichts mit Sondierungen, Koalitionen etcetera zu tun. Es geht um einen machiavellistisch-liberalen Move, mit solchen ausgesuchten Gesprächspartnern die AfD in eine Klärung zu zwingen. Als großsprecherische Protestpartei bleibt sie für die Union, aber auch für die SPD unangreifbar. Nötigt man die AfD in die ,Niederungenʽ des Realpolitischen, wird es auch für eine sich radikalisiert habende Partei schwieriger.“
Und weiter:
„Mit dem Eintritt in die AfD entgrenzte sich Krah wüst und wild nach ganz rechts außen. Und landete schließlich im völkischen Flügel, bis ihm – warum auch immer – klar wurde, dass das sowohl ideologisch als auch realpolitisch und machtstrategisch eine Sackgasse war.“
Krahs neues Konzept, dass von einem aus diversen Parallelgesellschaften bestehenden Deutschland ausgeht, ist allerdings selbst Poschardt zu radikal und hochsuspekt.
Die Neuköllner Highdeck-Siedlung als neues Leitbild?
Er schreibt dazu:
„Dass das für jeden bürgerlich-liberalen Wähler ein Horror ist, erscheint eindeutig – und muss hier gar nicht weiter ausgeführt werden.“
Tatsächlich wäre ein ethnisch zersplittertes Parallelgesellschaften-Deutschland die wohl schlimmste aller möglichen Zukunftsvisionen für Deutschland überhaupt. Die von Roma-Banden dominierten Straßenzüge in Duisburg-Marxloh oder die von gewaltbereiten Islamisten beherrschte High-Deck-Siedlung in Berlin-Neukölln würden dann zum neuen gesellschaftlichen Leitbild aufsteigen.

Dagegen wirkt dann ja selbst die Zukunftsvision von Friedrich Merz sympathisch, der im September 2023 bei einer Bierzeltrede auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg äußerte:
„Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland, meine Damen und Herren.“
Ein in ethnische Parallelgesellschaften aufgesplittertes Deutschland wäre jedenfalls ein Land, das sich in einem permanenten „molekularen Bürgerkrieg“ (Hans-Magnus Enzensberger) oder gar in einem ausgewachsenen blutigen Bürgerkrieg befinden würde. Selbst Ulf Poschardt scheint diese Vorstellung ein Gräuel zu sein. Noch vor einigen Wochen lobte Poschardt in einem Interview mit der „Zeit“ bemerkenswerterweise sogar das neue Buch des Remigrationsbefürworters und neurechten Vordenkers Martin Sellner. Die mit Händen zu greifende Freude von Ulf Poschardt über die neuen migrationspolitischen Vorstöße von Maximilian Krah hat also einen rein instrumentellen Hintergrund. Poschardt scheint bei dem Charismatiker Maximilian Krah das Potential zu sehen, die AfD dann auch tatsächlich zu spalten und damit das zu vollbringen, was zuvor Frauke Petry, Bernd Lucke und Jörg Meuthen nicht geglückt ist.
AfD vor Entscheidungsschlacht
Und da Maximilian Krah hochintelligent ist, dürfte er vermutlich auch wissen oder zumindest ahnen, dass er sich instrumentalisieren lässt. Dennoch schlägt er immer schärfere Töne gegen Remigrationsbefürworter in den eigenen Reihen an und bezichtigt diese, einem AfD-Verbotsverfahren den Weg zu bereiten. Von der Identitären Bewegung distanziert sich Krah und spricht das Wort „Rotzlöffel“ mit Blick auf die jungen Aktivisten der Identitären Bewegung aus, die jüngst entgegen einem Ausreiseverbot an einer Remigrationskonferenz in Mailand teilnahmen.
Kündigt sich hier der neue Sound einer koalitionswilligen AfD an? Das wird sich wohl in den nächsten zwei Jahren zeigen. Martin Sellner hat hier und hier auf Maximilian Krah geantwortet.
■ Arne Schimmer
Abonniert unseren Telegram-Kanal https://t.me/aufgewachtonline
Kostenlose AUFGEWACHT-Leseprobe herunterladen: https://aufgewacht-online.de/leseprobe/