Symbolbild VW-Krise. Foto: GROK.

Kretschmers nutzlose Auto-Show in Zwickau

Symbolpolitik statt Substanz

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Am Montag, den 13. Oktober 2025, liefen die Produktionsbänder im Volkswagen-Werk Zwickau nach einer einwöchigen Stillstandspause wieder an. Ein symbolträchtiger Moment, der von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) genutzt wurde, um sich als vermeintliche Retter der sächsischen Autoindustrie zu präsentieren. Begleitet von Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD) und Landrat Carsten Michaelis (CDU) spazierten Kretschmer und Schneider durch die Hallen, plauderten mit Personalchef Thomas Edig und posierten vor frisch montierten ID.3-Modellen.

Kretschmer, der sich einmal mehr als vermeintlicher Sachsen-Retter inszenierte, tat sein Übriges, um den Auftritt zu einem Wahlkampf-Event zu machen. „Glauben Sie diesen Geschichten nicht! Mosel hat eine Zukunft. Das Werk wird es auch in den nächsten Jahren noch geben“, versicherte er der Belegschaft.

Der ernste Hintergrund der Show: Das VW-Werk in Zwickau, einst als „Leuchtturm der Elektromobilität“ gefeiert, steht vor dem Abgrund. Mit rund 9.200 Beschäftigten produziert es Modelle wie den ID.3 und ID.4 – sechs Fahrzeugtypen von Volkswagen, Audi und Cupra. Doch die Nachfrage nach E-Autos bricht ein: Von einer Kapazität von 360.000 Einheiten jährlich rollen nur noch 204.000 vom Band. Der einwöchige Bandstopp war kein Einzelfall, sondern das Warnsignal einer Überkapazität, die durch hohe Strompreise, unklare Förderpolitiken und das EU-Verbrennerverbot ab 2035 verschärft wird.

Der Besuch wirft ein Schlaglicht auf die Doppelmoral der Politik. Bundesumweltminister Carsten Schneider predigte genau jenen Klimaschutz, in dessen Namen die Industrie in Deutschland durch die weltweit höchsten Strompreise und eine beispiellose Verbotspolitik zerstört wird. Kretschmer präsentierte sich einmal mehr als vermeintlicher Arbeitsplatz-Retter, ohne dabei Alternativen für eine wirklich andere Industriepolitik aufzuzeigen. Beide ignorieren, dass die Krise hausgemacht ist: Hohe Energiepreise, die durch die eigene Energiewende entstanden sind, machen Deutschland zum Hochpreisland. Und das EU-Verbrenner-Aus, das Kretschmer nun als „überzogen“ brandmarkt? Es war lange Zeit EU-Konsens, ohne dass Kretschmer den Mund gegen diese Katastrophenpolitik aufbekommen hätte.

Die hausgemachte Auto-Katastrophe

Das VW-Werk in Zwickau, das 1990 gegründet wurde und die Keimzelle von Volkswagen in Sachsen bildet, ist das größte Werk des Automobilbauers aus Wolfsburg im weiß-grünen Freistaat. Mit der Gründung der Horch- und Audi-Werke in den Jahren 1904 beziehungsweise 1909 wurde Zwickau schon lange zuvor zur Wiege der sächsischen Automobilindustrie. Das VW-Werk in Zwickau wurde lange über den grünen Klee gelobt, weil hier schon 2020 auf die ausschließliche Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt und Zwickau manchmal als leistungsfähigstes E-Auto-Werk Europas bezeichnet wurde. Angesichts der tiefen Krise der E-Mobilität und der scharfen chinesischen Konkurrenz ist aus dem Bonus jedoch ein Malus geworden. Bedroht ist der Standort Zwickau mittlerweile vor allem deshalb, weil er in direkter Konkurrenz zum VW-Werk Emden steht, das ebenfalls auf die ausschließliche Produktion von E-Autos umgestellt wurde.

ADN/ Jan-Peter Kasper/26.9.90
Bez. Gera: Grundsteinlegung für neues VW-Werk in Mosel bei Zwickau.
Bundeskanzler Helmut Kohl füllte die kupferne Kapsel eigenhändig mit Münzen, Zeitungen und anderen Dokumenten aus Zwickau und Wolfsburg, die an das denkwürdige Ereignis eine Woche vor dem Tag der Einheit erinnern soll.

Das 1964 gegründete Volkswagen-Werk in Emden, in dem früher die Traditionsmodelle Käfer und Passat hergestellt wurden und das über eine für den Konzern enorm wichtige Hafenanbindung verfügt, gilt innerhalb des Konzernverbunds als gesetzt und unantastbar und wurde bis in die jüngste Vergangenheit mit Milliardeninvestitionen bedacht. Das glatte Gegenteil ist in Zwickau der Fall.

Große Gefahr für Standorte Dresden und Chemnitz

Weil eine Schließung des VW-Werks in Zwickau aber symbolpolitisch einem Offenbarungseid sondergleichen für die deutsche Industrie- und Klimapolitik gleichkäme, könnte die Schließung eher den beiden kleineren sächsischen VW-Standorten drohen.

Chemnitz steht laut Auffassung vieler Beobachter weit oben auf der Schließungsliste. Hier werden nur Verbrennermotoren gebaut, die aus politischen Gründen aber nicht mehr erwünscht sind. Bisher hat Volkswagen in Aussicht gestellt, dort zukünftig Komponenten für das Thermomanagement von Elektrofahrzeugen zu fertigen. Für die Erhaltung der 1.900 Arbeitsplätze in Chemnitz dürfte das aber bei weitem nicht reichen. Business Punk-Redakteur Oliver Stock setzte das VW-Werk in Chemnitz deshalb schon im September 2024 auf die Liste der drei am stärksten gefährdeten Werke in Deutschland.

In Dresden wurde 2002 die Gläserne Manufaktur eröffnet, die direkt an den Großen Garten grenzt. Das Werk zählte zu den Lieblingsprojekten des Konzernpatriarchen Ferdinand Piech. Dort wurden erst das Luxusmodell Phaeton, dann der e-Golf und schließlich seit 2021 der vollelektrische ID3 gebaut. Das Werk dient aber nicht nur der Produktion, sondern auch der Repräsentation. Kunden und Besucher sollen die Fertigung ihres Fahrzeugs hautnah im Werk erleben können. Ob mitten in der tiefen VW-Krise für solche repräsentativen Ausgaben noch Geld übrig ist, muss die Zukunft zeigen.

 Arne Schimmer

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