Symbolbild Dian Fossey mit einem Berggorilla im Hintergrund. Foto: GROK

Gorillas im Nebel: Der ungeklärte Mord an Dian Fossey

Vor 40 Jahren starb die Mutter der Berggorillas bei einem Mordanschlag

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In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Länder, in denen das Verbreitungsgebiet der Berggorillas liegt – also die Demokratische Republik Kongo, die zwischenzeitlich den Namen „Zaire“ trug, Uganda und Ruanda – unabhängig. Dieser Entkolonialisierungsprozess zog aber eine große politische Instabilität nach sich. Die beiden einzigen, relativ kleinen Lebensräume der Menschenaffen rund um die Virunga-Vulkane sowie in dem uralten, seit der Eiszeit bestehenden Bwindi-Regenwald im äußersten Südwesten Ugandas wurden zum Schauplatz jahrzehntelanger Bürgerkriege und zu weitgehend rechtsfreien Räumen, in denen Milzen und Wilderer das Sagen hatten.

Jane Goodall im Jahr 2020. Die eng mit Dian Fossey befreundete Verhaltensforscherin, die auch mit Konrad Lorenz gut bekannt war, verstarb im Oktober dieses Jahres. Foto: By Nikeush – Own work, CC BY-SA 4.0.

Die Berggorillas, deren Bestand schon in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf nur wenige hundert Tiere geschätzt wurde, wären wohl ausgestorben, wenn sie nicht in der US-amerikanischen Anthropologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey eine starke Beschützerin gefunden hätten. Am 24. September 1967 gründete sie ihre Karisoke-Forschungsstation auf der ruandischen Seite der Virunga-Vulkane, wo sie bis zu ihrem gewaltsamen Tod im Jahr 1985 lebte. Im Zuge ihrer Forschungen gelang es ihr, zum voll akzeptierten Gruppenmitglied einer Gorillafamilie zu werden, die Menschenaffen ließen selbst ihre Babys im Schoß der Verhaltensforscherin schlafen. Von den Eingeborenen wurde sie bald nur noch „Nyirmachabelli“, „die Frau, die einsam im Wald lebt“, genannt.

Tod und Nachruhm

Nachdem ihr Lieblingsgorilla „Digit“ im Jahr 1977 von Wilderern umgebracht worden war, führte sie mit einer kleinen Privatarmee einen regelrechten Krieg zum Schutz der Gorillas. Eindringlinge, die sich in das Revier der Menschenaffen vorwagten, ließ sie verprügeln. Am 27. Dezember 1985 wurde sie in ihrer Forschungsstation mit einer Machete erschlagen, ihr Tod ist bis heute unaufgeklärt. Sie starb vor 40 Jahren, entweder am 26. oder am 27. Dezember 1985. Einem Millionenpublikum wurde Fossey durch den Film „Gorillas im Nebel“ bekannt, der im Jahr 1988 in die Kinos kam, für fünf Oscars nominiert wurde und in der die Verhaltensforscherin von Sigourney Weaver gespielt wurde, die in den Jahren zuvor als Heldin der „Alien“-Saga weltberühmt geworden war. Fosseys Grab neben der mittlerweile verfallenen „Karisoke“-Station ist, wo sie neben „Digit“ bestattet wurde, ist bis heute ein Anziehungspunkt für Touristen geblieben. Fossey gelang es, weltweit Interesse für das Schicksal der Gorillas zu wecken. Nach dem großen Erfolg von „Gorillas im Nebel“ begann der organisierte Tourismus zu den Menschenaffen, der diese letztlich retten sollte.

Gorillas als Toristenmagnet

Heute nämlich ist der Gorillatourismus beispielsweise in Ruanda zum drittwichtigsten Wirtschaftsfaktor des Landes geworden, und auch in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo floriert das Geschäft mit Reisen zu den seltenen Affen. Es ist dennoch ein kleines Wunder, dass sie überlebt haben. Während der Bürgerkriege in der Region wurde auch um die Gorillareservate erbittert gekämpft. Im Jahr 1999 wurden in Uganda sogar acht Gorillatouristen von Milizen ermordet und gerade in Notzeiten waren die Affen auch als Fleischquelle wieder gefragt. Auch von Menschen eingeschleppte Krankheiten wie Ebola oder die Masern sind eine große Gefahr für die Tiere. Parallel zu diesen negativen Trends gab es aber auch immer weitere Verbesserungen zum Schutz der Tiere. Für die Ranger im ruandischen Virunga-Nationalpark gehören Kalaschnikow-Maschinengewehre und Panzerfäuste zwar immer noch zur Standardausrüstung, mittlerweile werden sie aber wenigstens ordentlich bezahlt – Tierschutzorganisationen stocken ihr Gehalt von 35 auf 200 Dollar im Monat auf, was für ostafrikanische Verhältnisse ein sehr gutes Gehalt ist.

Das Risiko, dem die Männer ausgesetzt sind, ist dabei enorm, allein in den letzten zehn Jahren haben 150 Ranger ihren Einsatz für die Menschenaffen mit dem Leben bezahlt. Im Umfeld des Vulkan-Nationalparks ist immer noch die Rebellengruppe FDLR aktiv, unter deren hochrangigen Kommandeuren sich auch Personen befinden sollen, die am Völkermord gegen die Tutsi beteiligt waren. Im Ostkongo gibt es noch die achaischen Mai-Mai-Rebellen, die die Zauberrituale ihrer Urahnen praktizieren und als besonders grausam gelten. In Uganda agieren wiederum die Islamisten der ADF-Nalu. Dennoch hat sich in allen drei Ländern nie mehr eine ähnliche Katastrophe wie im Jahr 1999 abgespielt, als Touristen ermordet wurden, da die Abschirmung der Nationalparks mittlerweile mit großem Aufwand betrieben wird, selbst im als besonders unsicher geltenden Kongo. Die Anstrengungen haben sich jedenfalls gelohnt, mittlerweile gibt es wieder Hoffnung für das Überleben der Tiere.

 Arne Schimmer

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