Netanjahu
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Bild: Prashantrajsingh / Shutterstock.com.

Netanjahus Krieg: Der Traum von Groß-Israel

Die mächtige Chabad-Lubawitsch-Bewegung setzt sich gegen jeden Ausgleich im Nahen Osten ein

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Israels Armee spricht nach dem Einmarsch in das Nachbarland Libanon von einer „begrenzten Bodenoffensive“. Doch momentan ist noch schwer vorstellbar, was darunter zu verstehen sein könnte, denn man hat nicht den Eindruck, dass die Regierung in Tel Aviv eine Exit-Strategie in der Schublade hat.

Hisbollah: Von der Illegalität an die Regierung

Vielmehr setzt man auf maximale Eskalation. Die Tötung des Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah könnte wie der Wurf eines Streichholzes in ein Pulverfass wirken. Die Hisbollah wird in westlichen Medien einseitig als Terrororganisation geframed. Sie ist im Libanon nun aber auch schon seit Jahrzehnten eine anerkannte Partei, die mehrfach an Regierungen beteiligt war und die dort auch Koalitionen mit christlichen Parteien eingegangen ist.

Die 1982 gegründete Hisbollah hat sich von einer in der Illegalität agierenden Gruppe zu einer Organisation hochgearbeitet, die durch ein weitverzeigtes Kapillarsystem aufs Engste mit allen Bereichen der libanesischen Gesellschaft verbunden ist. Wenn man ihren Einfluss im Libanon wirklich beseitigen wollte, dann müsste man schon einen totalen Krieg zur Besetzung des ganzen Landes führen.

Wer und was treibt Netanjahu?

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu scheint derzeit jedenfalls voll auf Autopilot ins Chaos geschaltet zu haben. Oder sieht er sich als Erfüller einer religiösen Mission? Ein beunruhigender Aspekt, der darauf hindeuten könnte, ist die enge Beziehung zwischen der radikal-zionistischen Bewegung Chabad-Lubawitsch und Netanjahu.

Die rote Welle

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Bei dieser Organisation, die von manchen auch als Sekte bezeichnet wird, handelt es sich um eine ultra-orthodoxe, chassidische Bewegung, die sich auf die Verbreitung des Judentums und die Förderung der jüdischen Traditionen weltweit konzentriert. Allerdings nimmt sie auch zunehmend Einfluss auf politische Angelegenheiten, insbesondere im Nahen Osten. Hierbei tritt sie massiv gegen jeden möglichen Ausgleich im Nahost-Konflikt an.

Die starke Unterstützung der Lubawitscher für Netanjahu wirft Fragen zur Unabhängigkeit und Neutralität dieser vermeintlich bloß religiösen Bewegung auf, insbesondere wenn es um politische Entscheidungen im Nahen Osten geht. Kritiker argumentieren, dass die Organisation ihre religiösen Ziele mit politischem Einfluss vermischt und somit die Aussicht auf eine friedliche Lösung des Konflikts durch das Wirken von Chabad-Lubawitsch gefährdet wird.

Unterstützung von Siedlern

Ein weiteres besorgniserregendes Element ist die Rolle von Chabad-Lubawitsch bei der Förderung von Siedlungen im Westjordanland. Die Organisation hat mehrere Siedlungsprojekte finanziell unterstützt, was international als Verletzung des Völkerrechts angesehen wird. Dies trägt nicht nur zu Spannungen in der Region bei, sondern erschwert auch die Aussicht auf eine zukünftige Zwei-Staaten-Lösung.

Chabad Lubawitsch wie auch andere ultrazionistische Bewegungen sind jedenfalls ein wichtiges treibendes Element im Nahost-Konflikt, der sich dadurch immer schwerer einhegen lässt.

Kurt Koriath

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